Offenes Netzwerk

LSBTTIQ+ Menschen in Mannheim

Antworten auf Frage 7

Welchen Maßnahmen werden Sie unterstützen, fördern oder anstoßen, um ein diskriminierungsfreies Leben auch im Alter von LSBTTIQ Menschen in Mannheim zu gewährleisten?

Das Land Baden-Württemberg hat kürzlich begonnen, bei der Begleitung von Lesben, Schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen, queeren und nicht-binär lebenden (LSBTTIQ) Menschen im Alter und im Pflegefall Handreichungen zu entwickeln und Kooperationsnetzwerke aufzubauen. Auf Bundesebene gibt es Pflegestandards wie beispielsweise das Qualitätssiegel "Lebensort Vielfalt" (Schwulenberatung e.V. Berlin) oder das Qualitätssiegel "Regenbogenschlüssel" (Niederlande, Frankfurter Initiative Regenbogenpflege), welche das Angebot für LSBTTIQ Menschen in Alters- und Pflegeheimen verbessern soll. Städtische Pflegeeinrichtungen bieten den Rahmen für Modellprojekte für Mannheim und die Region.




Eine zu wenig beachtete Gruppe sind ältere Lesben und Schwule - die erste Generation, die offen leben konnte. Wir wollen die Alten- und Pflegearbeit sensibilisieren und fördern,
damit LSBTI-Menschen auch im Alter ohne Diskriminierung offen leben können, in speziellen Wohnprojekten ebenso wie in den regulären Altenhilfeeinrichtungen. Dafür wollen wir einerseits Beratung leisten für Initiativen, die entsprechende Wohnformen im Alter aufbauen wollen als auch das Personal der städtischen Gesellschaft für Alten- und Pflegeheime schulen lassen. Auch die anderen privaten Träger von Alten- und Pflegeheimen wollen wir sensibilisieren.


Um LSBTTIQ-Menschen im Alter zu unterstützen, möchten wir Wohngemeinschaften für diese ältere Menschen fördern, sogenannte Regenbogen-Altenwohngemeinschaften. Dadurch wollen wir Menschen im Alter vor Vereinsamung und Diskriminierung schützen. Mannheim würde hier Städten wie Berlin und Frankfurt folgen, die diese Wohngemeinschaften probeweise testen. Um Wohnungen für solche Wohngemeinschaften zu stellen, wäre die GBG als Vermittlerin und Vermieterin geeignet, da sie auch über barrierearme und -freie Wohnungen verfügt und gezielt zur sozialen und altersmäßigen Durchmischung der Häuser und Quartiere beitragen kann.


Wir unterstützen den Aufbau einer Pflegeeinrichtung speziell für LSBTTIQ Menschen.


Keine spezifische Antwort.


Wir möchten uns nicht generell festlegen in dem wir jetzt entweder ja oder nein sagen. Jede Frage muss einzeln diskutiert und entschieden werden, z.B. im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen. Dabei erachten wir die Unterstützung der Community als sinnvoll und betrachten die Einzelthemen durchaus mit Sympathie. Es bestehen jedoch immer auch Finanzierungsvorbehalte. Unser verantwortungsvolles Handeln gegenüber der Community kann man jedoch daran ersehen, dass es bei den letzten Haushaltsberatungen nur mit den Stimmen der FW-ML möglich war, z.B. die Zuschüsse für Plus zu erhöhen.


Keine spezifische Antwort.


Außer Frage stehen wir bei der MfM für Toleranz – ohne Wenn und Aber. In Mannheim wird vielfältig gefördert. Vielleicht noch ein Hinweis auf das „Mannheimer Bündnis“. Für das Mannheimer Bündnis gibt es eine Förderung von 100.000,00 € jährlich für die Unterstützung förderungswürdiger Projekte. Gerade im Mannheimer Bündnis werden die vielfältigen Minderheiten unterstützt.


Der würdevolle Umgang mit älteren Menschen der LSBTTIQ-Community spielt eine besondere Rolle. Themen wie Pflege oder Betreuung stehen dabei vor der Herausforderung, sich sensibel den Pflegenden gegenüber zu öffnen. Diese Sensibilität muss nicht nur aufgebracht werden, sie muss durch speziell geschulte Fachkräfte gewährleistet werden. Die Stadt Mannheim ist deshalb aufgerufen, diesen Prozess zu begleiten und ihn voranzubringen, indem sie mit ihren Einrichtungen Vorbild ist.